Heute stand ein weiterer Picos Frühjahrs-Klassiker auf dem Programm. Wieder mit Anne und Stefan. Allerdings klappte erst der zweite Anlauf. An unserem ersten Wunschtermin war das Wetter so schlecht, das wir es lieber absagten und an einem anderen Tag nochmal probieren wollten. Und auch beim zweiten Versuch sollte es wettertechnisch nicht wirklich gut werden. Aber die Regenjacke war am Start….
Als Treffpunkt vereinbarten wir das Berlin Ortsschild am Mauerradweg Rudow. Pünktlich verließ ich das Haus und machte mich auf den Weg. Genau in dem Moment, wo ich am Treffpunkt ankam, kamen auch Anne und Stefan. Punktlandung. Die beiden waren gut gelaunt. Gerade Anne hatte Bock auf 2 mal Potsdam und darüber war ich irgendwie sehr verwundert.
Da wir uns lange nicht gesehen hatten, hatten wir viel zu erzählen. Also fuhren wir quatschend Richtung Westen. So vertieft, das ich mich später fragte, ob wir über Selchow gefahren sind. Ich konnte mich daran einfach nicht erinnern. Zu Hause schaute ich dann nach: Ja wir waren in Selchow.
Es folgte die erste Potsdam Durchquerung. Die Straßen waren leer. Eigentlich ganz schön. Das Highlight, an welches ich mich noch lange erinnern werde, ereignete sich am Bahnhof. Gefühlt standen dort in Abstand von wenigen Metern Ampeln. Natürlich alle immer rot. Stefan fuhr vorne, ich dahinter und ganz hinten Anne an ihrer Lieblingsposition. Und noch mit dabei eine „Mutti“ mit ihrem Citybike. An jeder roten Ampel fuhr sie vor zu Stefan. Als es dann grün wurde, war sie immer die Schnellste und fuhr uns davon. Ein paar Meter später überholten wir sie dann, um an der nächsten Ampel das Spielchen von vorne zu starten.
Es folgte direkt die nächste Enttäuschung. Wir verließen Potsdam auf dem Weg, den Anne bereits im letzten Jahr doof fand. Ihre Meinung änderte sich auch in diesem Jahr nicht und es nützte auch nichts, das wir genau in entgegengesetzter Richtung fuhren. Anschließend gings dann weiter in Richtung Brandenburg. Ich erinnerte mich an die Sternfahrt. Dort fuhr ich mit meinen Arbeitskollegen genau die gleiche Strecke mit Polizeieskorte. Passend zur leicht getrübten Stimmung regnete es leicht.
In Brandenburg folgte dann die erste größere Pause bei einem Bäcker. Da es recht frisch war fiel diese allerdings auch nur kurz aus. Wir saßen an einer Straßenbahnhaltestelle und vertilgten unseren Treibstoff. Zum Glück regnete es aber nicht mehr.
Auf dem Weg zum Ortsausgang von Brandenburg trafen wir 2 MTB-Fahrer, die uns baten etwas langsamer zu fahren. Sie wollten nämlich unseren Windschatten nutzen. Wir lehnten ab, trafen sie am nächsten Bahnübergang aber direkt ein zweites Mal. Ähnlich wie bei der „Citybike-Mutti“ waren wir einfach zu lahm.
Es folgte der schönste Teil des Tracks. In Richtung Berlin an der Havel entlang. Ich erinnerte mich an meine erste große Tour mit Klick-Pedalen. An meinen unfreiwilligen Rasenkontakt in Brandenburg und an Rafal, dem sein Niner zu anstrengend war. Durch den Wind kam es mir so vor, als könnte ich noch immer hören, wie Rafal über sein „schweres Rad“ fluchte. Anschließend ging es durch Werder. Richtig schön. Den Teil kannte ich noch gar nicht. Etwas nervig waren nur die vielen Menschen, die dort unterwegs waren.
Schlimmer war allerdings, das Stefan sich mal wieder, völlig unnötig, in die 10 Versionen, die er von jeder Route mit sich rumschleppte, vertüddelte. Mein Fahrradcomputer zeigte eine Streckenabweichung. Stefan und Anne waren anderer Meinung. Wir hatten unterschiedliche Tracks. Da nur ich einen anderen Weg fahren sollte, folgte ich den beiden. War auch anfangs gar nicht so schlecht. Führte dann allerdings über ein Stück übles Kopfsteinpflaster. Anne total sauer. Stefan versuchte nachfolgende weitere Routenabweichungen zu korrigieren und ich stand irgendwie zwischen den Stühlen.
Die zweite Potsdam Ortsdurchfahrt. Noch ereignisloser als beim ersten Mal. Allerdings diesmal mit einer weiteren kurzen Bäckerpause. Ich kam zu der Erkenntnis: Potsdam ist schön, aber nicht zum Radfahren.
Anschließend überrede ich Anne und Stefan zu einem kleinen Umweg. Da es fast auf dem Track lag, wollte ich noch kurz zum Spargelhof Diedersdorf. Spargel kaufen. Prinzipiell klappte das auch problemlos. Naja fast. Auf dem Rückweg zum Track stießen wir auf eine nach einem Unfall gesperrte Straße. Da wir mittlerweile aber wieder innerhalb meiner Homebase waren und ich mich dort recht gut auskenne, leitete ich uns über einen kleinen Betonplattenweg zurück zum Track.
Das Fazit des Tages fällt für mich durchwachsen aus. Ich bin schon schönere Strecken gefahren. Das Wetter war auch nur durchwachsen. Aber trotzdem war es ein schöner Tag.