Dieser Tag war für mich im nach hinein der Tag, der mich noch am längsten beschäftigen sollte. Wir hatten uns ein sehr schmales Tagesprogramm ausgesucht, da wir am Abend nach Goslar zu einem Panne Bierhorst Konzert wollten und vorher sollten noch die Taschen für die Abreise gepackt werden. Wir wollten nur bis zum frühen Nachmittag unterwegs sein. Als erstes ging es zu dem Besucherbergwerk „Drei Kronen & Ehrt“. Dort mussten wir eine gute halbe Stunde auf den Beginn der Führung warten. Daher konnten wir uns ganz in Ruhe die Gegenstände anschauen, die um den Bergwerkstollen platziert waren. Beim Start der Führung gab es dann für jeden einen schicken Helm und wir konnten in der Grubenbahn platz nehmen. Und schon ging es hinein in den dunklen Berg …
Ich hatte mich vor dem Besuch des Bergwerks nicht groß informiert und rechnete damit, das man dort ein altes erschöpftes Bergwerk zu sehen bekommt und dort erfahren konnte, wie unter einfachsten Bedingungen Gestein abgebaut wurde. Mich überraschte dann allerdings, das dieses Bergwerk das einzige gewesen ist, in dem in der DDR Zeit Schwefelkies abgebaut wurde. Also kamen alle Streichhölzer, die meine Eltern in meiner Kindheit verbraucht hatten, ursprünglich aus diesem Berg. Umso mehr überraschte es mich dann noch, unter welchen Bedingungen dort gearbeitet wurde. Alle Maschinen waren groß und schwer und vor allem höllisch laut. Etwas zynisch wirkte der Kommentar, das die Bergleute oft ohne Gehörschutz arbeiteten, damit sie rechtzeitig brechende Stützkonstruktionen bemerken würden. Als wenn man bei dem Lärm der Maschinen überhaupt noch etwas hören könnte. Mich beschäftige der Bergwerkbesuch dann jedenfalls noch eine ganze Weile. Ich versuchte mehr darüber zu erfahren, wie die Bedingungen in den Bergwerken zur Wendezeit ausgesehen haben.
Nach dem Bergwerk fuhren wir noch kurz zur Rappbode-Talsperre, da diese nicht weit entfernt war. Dies war wieder ein Ort, den ich aus meiner Kindheit bereits kannte. Allerdings hatte ich die Talsperre komplett anders in Erinnerung. Alles war viel größer als in meinen Erinnerungen.
Am Abend ging es dann nach Goslar zu einem Panne Bierhorst Konzert. Ich weiß gar nicht, wie oft ich die beiden nun bereits gesehen bzw. gehört habe, aber es ist schon schön, wenn Sven und Rüdi mich sofort erkennen. Auch wenn sie sicherlich nicht damit gerechnet hätten mich in Goslar zu treffen. Der Abend war auf jeden Fall sehr sehr schön gewesen. Immer in Erinnerung werden mir die 15 Minuten bleiben, in denen Sven über die Legalisierung von Kartoffeln philosophierte.