Aus Sicht eines Radfahrers waren die letzten Jahre mit den ausgefallenen Wintern nicht schlecht. Es gab keinen Schnee, nur selten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Man konnte quasi durchradeln, ohne das man auf sehr unbequeme Bedingungen stieß. Dieses Jahr war das alles anders. Direkt in der ersten Januarwoche lag bereits Schnee. Und das änderte sich quasi bis Mitte Februar nicht. Mein Radfahren beschränkte sich in dieser Zeit auf normale Arbeitswege. Selbst die Bäckerrunden am Wochenende fielen oft aus, da die Straßen morgens überfroren waren.
Ich will mich da drüber jetzt nicht beklagen, ein richtiger Winter war auch mal wieder schön. Aber ich hatte eben keine wirkliche Lust, mich bei dem Wetter aufs Rad zu schwingen. Und gerade deswegen wurde das erste schöne Wochenende Ende Februar genutzt, um endlich mal wieder Rad zu fahren.
Anne und Stefan fragten mich, ob ich Lust dazu hätte, mit ihnen zu fahren. Klar hatte ich das. Ich wollte das allerdings nicht gleich so sagen, da ich dem Wettergott keine Chance geben wollte, sich für mich was fieses auszudenken. Ich fragte nicht einmal wohin es gehen sollte. War mir total egal. Ich wollte einfach nur wieder mal raus. Runter vom täglichen Arbeitsweg.
Schlussendlich ging es dann von Berlin nach Beeskow und über Müllrose wieder zurück. Einmal quer durchs Schlaubetal. Vieles der Strecke kannte ich bereits. Zwischen Beeskow und Müllrose war für mich allerdings Neuland. Das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Der Himmel blau. Wir fanden sogar die Zeit, am Feldrand auf zwei Steinen, bei besten landwirtschaftlichen Duft zu philosophieren.
In Erinnerung bleiben wird mir die Ortsdurchfahrt von Kupferhammer. Einmal bergab ins Schlaubetal und dann wieder bergauf. Alles Kopfsteinpflaster. Dazu noch ein Stefan, der sich vor mir verschaltete und ich selbst im viel zu dicken Gang, während ich nicht links und rechts vorbei kam. Irgendwie klappte es dann aber doch ohne vom Rad zu fallen.
Pause machten wir bei einem Bäcker in Müllrose. Kuchen geht ja irgendwie immer. Vor allem, wenn der Kuchen einen so schön anlachte. Der Rückweg war dann größtenteils auf mir bekannten Wegen entlang der Spree. Das schmälerte die Erlebnisse des Tages aber in keinster Weise. Es war der perfekte Ausflug, an einem perfekten Tag.
Zwei Philosophen unter sich beim steinigen Diskutieren ?