Zum dritten Mal habe ich in diesem Jahr bei der Stadtradeln-Aktion mitgemacht, aber auch nur, weil ein kleines Organisationsteam meines Arbeitgebers das Stadtradeln um ein Event im Event erweitert hat. Sobald das Firmenteam gewisse Kilometer-Ziele erreichte, gab es Belohnungen: Selter, Bionade, einen Obstkorb und einen ganzen Sack voll Müsliriegel. Außerdem gab es eine gemeinsame Ausfahrt und natürlich ein Abschlussgrillen.
In diesem Jahr waren wir alle überrascht. Es gab deutlich mehr aktive Radler im Team und die vorher definierten Ziele wurden in Rekordzeit erfüllt. Das Diagramm an unserer Pinwand, welches den Kilometerfortschritt aufzeigen sollte, platze schnell aus allen Nähten. Die Skala war einfach zu klein, um die Summe der gefahrenen Kilometer abzubilden. Daher erlaubte ich mir den Scherz und klebte kleine Zettel an die Wand, um das Diagramm außerhalb der Skala weiterzuführen.
Am letzten Stadtradeln-Wochenende fand dann die vom Firmenteam organisierte Radtour statt. Ich sagte ziemlich knapp vor Schluss zu, da ein Termin meiner Frau Corona bedingt ausfiel, und ich dadurch Zeit hatte. Schon vor dem losfahren war mir klar, das das eine ganz andere Radtour als üblich werden würde. Der Satz des Tages war dann auch: „Hey, ich bin jetzt schon 6 Kilometer gefahren. Es wird Zeit für einen Biergarten“ Aber trotzdem war ich stolz auf meine Kollegen, denn wir fuhren an mehr Biergärten vorbei als an denen wo wir anhielten.
Es war richtig schön, mal langsamer als üblich unterwegs zu sein. Ich hatte endlich mal die Zeit, den Grunewaldturm zu fotografieren. Es gab was ordentliches zu Essen und nicht nur die übliche Tankstellen-Bockwurst. In Potsdam lernte ich einen neuen Weg kennen, der direkt am Wasser vorbeiführe. Und unvergessen bleibt auch, als wir zu 4. nach dem Offiziellen Teil, die Krone entlang „geflogen“ sind.
Am Ende waren es bei mir dann beim Stadtradeln 2318km. Team intern Platz 1. Und das ohne das ich irgendetwas extra gefahren bin. Durch die großen Touren (Goslar, Grunewald und Rund um Berlin) waren allein über 1000 Kilometer zusammengekommen. Der Rest: Eigentlich nur der tägliche Wahnsinn. Die Arbeitswege und die „kurzen“ Bäckerrunden am Wochenende.
Zum Abschluss gab es für jeden Teilnehmer des Teams eine Urkunde und einen kleinen Flaschenöffner in Form eines Fahrrades. Diesen gab es beim Abschlussgrillen überreicht. Und natürlich musste ich einige Fragen beantworten, wie man es nur schafft so viel Rad zu fahren. Die Antwort ist ganz einfach: Man muss einfach nur Spaß dran haben.
Etwas schmunzeln musste ich vorgestern, als mich folgende E-Mai erreichte:
Hallo lieber Marc,
vielen Dank für die Teilnahme am STADTRADELN Berlin und für das rege Eintragen deiner Kilometer. Mit dem Ende des Nachtrag-Zeitraums werten wir aktuell die Berliner Ergebnisse aus. Dazu gehört es auch, die Eintragungen auf Konsistenz zu überprüfen. In diesem Rahmen fragen wir bei besonders engagierten Radelnden nach, ob die Ergebnisse verlässlich sind. Dies dient der Vertrauenswürdigkeit des Gesamtprojektes.
Es wäre klasse, wenn du uns eine kurze Rückmeldung zu den eingetragenen Kilometern geben könntest: In welchem Rahmen sind diese zustande gekommen? Hast du einen besonders langen Arbeitsweg, den du jeden Tag gefahren bist? Oder im September viele Ausflüge mit dem Fahrrad gemacht? Schreib uns doch gerne kurz, wie du eine so starke Leistung geschafft hast.
Vielen Dank für das Verständnis!Liebe Grüße,
das STADTRADELN Team
Quasi eine Dopingkontrolle. Aber ehrlich gesagt war das Nachfragen etwas schwach, da ich in jeden meiner Stadtradeln Einträge ins Bemerkungsfeld den Link zu meinen GPS-Aufzeichnungen geschrieben hatte. Aber scheinbar gibt es dort echt Leute, die irgendeinen Mist eintragen. Warum auch immer, es geht dort ja um nichts.
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